Gründungsvater verstorben: Trauer um Klaus-Henning Terschüren
Braunschweig, 24.05.2022
Mit großer Bestürzung trauert die gesamte SOLVIS Familie um einen ihrer Gründungsväter, um Klaus-Henning Terschüren. Klaus-Henning Terschüren ist im Alter von 69 Jahren nach längerer Krankheit am Freitag, den 20.05.2022 viel zu früh verstorben. Im Namen der Geschäftsführung sowie der gesamten Belegschaft sprechen wir der Familie unser tiefstes Mitgefühl und Beileid aus.
Wir sind dankbar und schauen mit Respekt auf die mehr als 30 Jahre Lebensleistung zurück, in denen Klaus-Henning Terschüren die produkttechnische und strukturelle Entwicklung von SOLVIS maßgeblich vorangetrieben hat. Mit unermüdlicher Energie und viel persönlichem Einsatz hat Klaus-Henning Terschüren den Grundstein dafür gelegt, dass SOLVIS heute zu den führenden Herstellern von Hybrid-Heizsystemen in Europa zählt. Dabei ging es ihm nie ausschließlich um Erfolg, sondern insbesondere darum, möglichst viele Menschen, unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft, Geschlecht, Behinderung, Religion oder Weltanschauung einzubinden und auf diesem Weg mitzunehmen. Wir verlieren mit Klaus-Henning Terschüren einen Freund und trauern um eine zutiefst beeindruckende Persönlichkeit.
Klaus Henning Terschüren ist als Diplom-Ingenieur und Absolvent der TU Braunschweig im Oktober 1986 in die Solartechnik eingestiegen. Damit zählte er zu den „Rebellen“ der ersten Stunde in der noch jungen Solarbranche. 1986 noch unter einem anderen Namen firmierend, wurde das Unternehmen am 01. Februar 1988 unter dem Namen „SOLVIS“ neu gegründet. Klaus-Henning Terschüren stieg zum geschäftsführenden Gesellschafter neben Helmut Jäger und drei weiteren Gesellschaftern auf.
Als Mitglied der Geschäftsführung war Klaus-Henning Terschüren für die Fachbereiche Entwicklung, Konstruktion und Produktion im Hause SOLVIS verantwortlich. Unter seiner Regie wurde der mehrfach patentierte Schichtenlader als wesentliches Element effizienter, klimafreundlicher Solar- und Speichertechnik konstruiert und kontinuierlich weiterentwickelt.
In der Kollektorfertigung führte er die ersten rollbaren Kollektorstationen ein, wodurch die Produktionsgeschwindigkeit erhöht und der Output an solarthermischen Kollektoren signifikant gesteigert werden konnte.
Doch sein Interesse galt insbesondere der Speichertechnik. Mit großer Leidenschaft und Liebe zum Detail wurde im Jahr 1997 die erste Brennkammer für den SolvisMax 1 konstruiert. Damit hat Klaus-Henning Terschüren als Pionier und Urheber den ersten Schritt in Richtung „Hybridheizen“ gesetzt und sich weit über die SHK-Branche hinaus einen Namen gemacht.
Klaus-Henning Terschüren war als Unternehmergeist stets aufgeschlossen für neue Entwicklungen und blieb es bis zuletzt. So setzte er frühzeitig auf die Kooperation mit der Technischen Universität Braunschweig und dem Institut für „Raumflugtechnik und Reaktortechnik“, geführt von Herrn Professor Werner Oldekop. Gemeinsam wurden Studien zum Thema „Solarsystemtechnik“ erstellt, die noch heute als Grundlage von wissenschaftlichen Forschungsarbeiten im Bereich Erneuerbare Energien dienen.
Ein weiterer wichtiger Meilenstein für Klaus-Henning Terschüren und SOLVIS war die Planung und der Bau der Nullemissionsfabrik in der Grotrian-Steinweg-Straße 12 in Braunschweig. Zusammen mit dem Architekturbüro Banz & Riecks wurde sie als eine der ersten in Europa im Jahr 2002 aus der Taufe gehoben. Im Jahr 2004 wurde die Nullemissionsfabrik mit dem „Energy Globe Award 2004“ ausgezeichnet.
Doch trotz aller Erfolge ist Klaus-Henning Terschüren immer eine bodenständige Persönlichkeit geblieben. Weggefährten beschreiben ihn als leidenschaftlichen Kämpfer um die Sache, stets hilfsbereit, unermüdlich und immer „in Resonanz mit der Welt und den Menschen“. Er hat von Beginn an eine moderne, offene Arbeitswelt vorgelebt, die heute als „New Work“ in so vielen Unternehmen Einzug hält.
Klaus-Henning Terschüren hat sich leidenschaftlich für das Wohl anderer Menschen eingesetzt. Neben vielen sozialen Projekten lag ihm seit 2015 besonders die Flüchtlingshilfe sehr am Herzen. Hier ist es ihm mit viel Engagement und Networking bei der KIM (Kooperationsinitiative Maschinenbau e.V.) gelungen, neue Arbeitsplätze im Braunschweiger Mittelstand zu schaffen und einer Vielzahl von Flüchtlingen langfristig eine neue Perspektive zu geben. Auch die Inklusion von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt war ihm eine Herzensangelegenheit. Aufgrund seiner Initiative hat die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Braunschweig eine lange Tradition im Hause SOLVIS.
Nach fast genau 30 Jahren ist Klaus-Henning Terschüren am 31. Mai 2016 in den wohlverdienten Ruhestand eingetreten. Doch stand er SOLVIS weiterhin ratgebend zur Seite. Erst heute haben wir ihn wirklich verloren, als besonderen Freund und Wegbegleiter.
Wir danken Klaus-Hennig Terschüren für sein außergewöhnliches Engagement und seine herausragenden Leistungen. Er wird immer ein Teil unserer SOLVIS Familie sein.
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